Safran – das kostbare rote Gold, das seit Jahrtausenden als edles Gewürz geschätzt wird. Während es vor allem in der Küche für sein unvergleichliches Aroma bekannt ist, rückt zunehmend auch sein Einfluss auf die Stimmung in den Fokus. Doch wie genau kann das Gewürz zum emotionalen Wohlbefinden beitragen? Erfahren Sie im folgenden Artikel mehr über Safran und warum vor allem die Dosierung eine wichtige Rolle spielt.

Safran, pflanzliches Gold mit vielseitigem Nutzen

Safran, auch Crocus sativus genannt, wird nicht umsonst das Gold der Pflanzen genannt: Es ist das teuerste Gewürz der Welt und zeichnet sich durch seine beeindruckende Vielseitigkeit aus. Die leuchtend roten Fäden der Safran-Krokusblüte sind nicht nur ein wertvoller Bestandteil der gehobenen Küche, sondern werden seit vielen Jahren auch traditionell für das Wohlbefinden eingesetzt. Die Hochkulturen Ägyptens und Griechenlands schrieben dem Gewürz große Kräfte zu.

Safran ist das teuerste Gewürz der Welt. Für ein Kilogramm Safran werden etwa 150.000 bis 200.000 Blüten benötigt. Jede Blüte wird von Hand gepflückt und nur die winzigen roten Narbenfäden werden verwendet.

Aber auch die moderne Forschung zeigt immer mehr Interesse an Safran – insbesondere an dessen Inhaltstoffen, die für die förderlichen Effekte verantwortlich sind. 

Hauptbestandteile von Safran

Die wichtigsten Inhaltsstoffe des Safrans sind Crocin, Picrocrocin und Safranal. Crocin ist für die intensive gelb-orange Färbung des Safrans verantwortlich und besitzt antioxidative Effekte. Picrocrocin verleiht dem Safran seinen leicht bitteren Geschmack und ist ebenfalls für seine wohltuenden Effekte bekannt.

Safranal entsteht beim Trocknen der Fäden und ist für den unverwechselbaren Duft verantwortlich. Diese Kombination aus Farbstoffen, Aromen und bioaktiven Substanzen macht Safran nicht nur zu einem wertvollen Gewürz, sondern auch zu einem wichtigen Pflanzenstoff für das Wohlbefinden.[1]

Safran für das emotionale Wohlbefinden

Die am besten dokumentierten Erkenntnisse der Safranforschung beziehen sich auf den Nutzen für das psychische Wohlbefinden. So zeigen Studien, dass die Inhaltsstoffe der Pflanze auch bei emotionalen Verstimmungen eine wertvolle Unterstützung sein können.[2] Diese Erkenntnisse sind für die Wissenschaft besonders interessant, da Pflanzenextrakte als attraktive Bestandteile für neue Formulierungen gelten.

Die möglichen Effekte auf das zentrale Nervensystem im Detail

Auf der Basis von Tierversuchen wurde berichtet, dass die möglichen stimmungsregulierenden Effekte der bioaktiven Verbindungen im Safran vor allem auf der Hemmung der Serotonin-Wiederaufnahme und der Wiederaufnahme von Dopamin und Noradrenalin beruhen könnten.[3] 

Ebenso wurde eine Hemmung der Monoaminoxidase[4], eine Blockade der exzitatorischen glutaminergen NMDA-Rezeptoren[5] sowie eine Stimulation der inhibitorischen GABAA-Rezeptoren[6] beobachtet. Auch die Ausschüttung des Stresshormons Cortisol soll beeinflusst werden.[7] Diese Ergebnisse lassen vermuten, dass Safran eine vielversprechende pflanzliche Alternative für Menschen sein könnte, die nach natürlichen Methoden zur Unterstützung ihres seelischen Gleichgewichts suchen.

Bei andauernden psychischen Verstimmungen sollte immer ein Arzt konsultiert werden. Safranpräparate ersetzen keine ärztliche Behandlung. Zudem kann die kombinierte Einnahme mit Medikamenten zu unerwünschten Wechselwirkungen führen, weshalb eine Rücksprache mit dem behandelnden Arzt unerlässlich ist.

Darauf ist bei der Einnahme zu achten

Obwohl Safran viele positive Effekte auf das emotionale Wohlbefinden haben kann, ist bei der Anwendung Vorsicht geboten. Safran ist ein sehr starkes Gewürz, und schon kleine Mengen können spürbare Effekte auslösen. In höheren Dosen - über 5 Gramm pro Tag - kann Safran toxisch wirken und unangenehme Nebenwirkungen wie Schwindel, Übelkeit oder Kopfschmerzen hervorrufen. Im Extremfall kann eine Überdosierung sogar gesundheitsschädlich sein. Bis zu 1,5 g Safran pro Tag, oral eingenommen, gelten als unbedenklich.[4]

Auch Schwangere sollten Vorsicht walten lassen, denn hohe Dosen des Gewürzes können Wehen auslösen. [1] Wer Safran gezielt zur Unterstützung des emotionalen Wohlbefindens einsetzen möchte, sollte sich an die empfohlenen Dosierungen halten und im Zweifelsfall einen Arzt aufsuchen. Für den kulinarischen Gebrauch gibt es dagegen nichts zu befürchten. 

Synergieeffekte mit Mikro- und Pflanzenstoffen

Safran entfaltet sein volles Potenzial besonders gut in Kombination mit anderen Pflanzen- und Mikronährstoffen. Vor allem in Verbindung mit Nährstoffen wie Eisen oder B-Vitaminen kann Safran die Stimmungsregulierung und das allgemeine Wohlbefinden noch besser unterstützen. So tragen ausgewählte B-Vitamine zu einer normalen Funktion des Nervensystems und zu normalen psychischen Funktionen bei. Eisen trägt zu normalen kognitiven Funktionen und zur Verringerung von Müdigkeit und Ermüdung bei.

Auch andere Pflanzenextrakte wie CBD, ein natürliches Adaptogen, oder L-Tryptophan und 5-HTP, als Vorstufen vom Glückshormon Serotinin, können dazu beitragen, den Köper im Umgang mit emotionalen Belastungen zu unterstützen. Allerdings ist es entscheidend, auf hochwertige Präparate von seriösen Anbietern zurückzugreifen, da nur durch kontrollierte Herstellung und geprüfte Inhaltsstoffe die richtige Dosierung gewährleistet werden kann.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Safran ein wertvolles Gewürz zur Unterstützung des emotionalen Gleichgewichts ist. Darüber hinaus verstärkt die Kombination mit Mikronährstoffen und anderen Pflanzenstoffen die positiven Effekte von Safran und sorgt für eine ganzheitliche Unterstützung des Wohlbefindens. Um die gewünschten Effekte sicher und effektiv zu erzielen, ist es wichtig, auf qualitativ hochwertige Produkte zu achten. Bei länger anhaltenden Beschwerden ist es zu empfehlen, vorher einen Arzt aufzusuchen und die Symptome abzuklären.

Quellen und Studien

[1] Siddiqui, M. et al., (2018). Saffron (Crocus sativus L.): As an Antidepressant. Journal of Pharmacy and Bioallied Sciences. 10(4): 173–180. Download vom 10. Oktober 2024, von [Quelle]

[2] Akhondzadeh, S. (2004). Comparison of Crocus sativus L. and imipramine in the treatment of mild to moderate depression: A pilot double-blind randomized trial. Complementary Medicine and Therapies. Download vom 10. Oktober 2024, von [Quelle]

[3] Siddiqui, S. et al. (2022). Antidepressive Eigenschaften von Crocinmolekülen in Safran. Molecules 2022 , 27 (7). Download vom 10. Oktober 2024, von [Quelle]

[4] De Monte C, Carradori S, Chimenti P, Secci D, Mannina L, Alcaro F, Petzer A, N’Da CI, Gidaro MC, Costa G, Alcaro S, Petzer JP. New insights into the biological properties of Crocus sativus L.: Chemical modifications, human monoamine oxidases inhibition and molecular modeling studies. Eur J Med Chem 2014; 82: 164–71.

[5] Berger, F., Hensel, A. & Nieber, K. (2011). Saffron extract and trans-crocetin inhibit glutamatergic synaptic transmission in rat cortical brain slices. Neuroscience. 180: 238–47.

[6] Ceremuga, T. et al. (2018). Investigation of the anxiolytic and antidepressant effects of crocin, a compound from saffron (Crocus sativus L), in the male Sprague-Dawley rat. AANA J 2018; 86: 225– 233.

[7] Shafiee M, Arekhi S, Omranzadeh A, Sahebkar A. Saffron in the treatment of depression, anxiety and other mental disorders: Current evidence and potential mechanisms of action. J Affect Disord 2018; 227: 330–337.